Im Jahr 2024 genehmigten die 3 größten Förderstellen der Republik – FFG, aws und KPC – insgesamt rund EUR 4,99 Mrd. Fördervolumen für etwa 780.000 Projekte. Damit liegt man quantitativ deutlich unter den kumuliert ausgeschütteten Fördergeldern bezogen auf das Vorjahr 2023 - damals wurden ~EUR 6,7 Mrd. vergeben, ein Minus von rund EUR 1,7 Mrd. absolut bzw. 25%. In der Förderlandschaft zeigen sich vermehrt Spannungen: steigende Ablehnungsquoten, Investitionszurückhaltung in der Wirtschaft, Förderungsstaus bei klimapolitischen Programmen und zunehmend fragmentierte Förderziele.
Rückgänge verzeichnete man v.a in klassischen Instrumenten, z.B. sank die Anzahl der Garantien auf 1.386 Anträge (–4% ggü. 2023), die erp-Kreditvergabe fiel sogar um über 50% unter den 10-Jahres-Schnitt. Während das klassische Finanzierungsportfolio 2024 unterdurchschnittlich performte, wurden strategische Investitionsprogramme im Green und DeepTech Bereich weiter skaliert. Im aws Preseed/Seedfinancing–Programm (DeepTech & Innovative Solutions) bekamen 63 Start-ups rund EUR 26,5 Mio., in den Programmen aws Wachstumsinvestition Green Frontrunner und TWIN Transition profitierten 32 Unternehmen von über EUR 79 Mio. an Zuschüssen. Damit verschiebt sich das Profil der aws zunehmend zur selektiven Fördergeberin für Transformationsprojekte. Wesentliche Themen für das Jahr 2025 sind künstliche Intelligenz, Quantenforschung, Mikroelektronik, Digitalisierung sowie Nachhaltigkeit. „Zentral wird dabei die Förderung von jungem, innovativem Unternehmertum sein sowie der Weg in die Selbstständigkeit“, sagt die aws-Geschäftsführung.
Jahresvergleich 2023 vs. 2024
In Summe lässt sich vermuten, dass in Zukunft die Steuerungsfunktion der Förderpolitik zunehmend in den Vordergrund rückt und die öffentliche Förderpolitik von Priorisierung bzw. stärker fokussierter Mittelvergabe geprägt sein wird. Ob das System seine bisherige Breitenwirkung behält oder sich schrittweise zu einem Instrument selektiver Innovations- und Transformationssteuerung entwickelt, bleibt offen. Klar ist: Die nächsten Jahre werden nicht durch Ausweitung, sondern durch Veränderung geprägt sein.
Vor diesem Hintergrund wird die Qualität von Förderanträgen immer entscheidender. Wer künftig öffentliche Mittel in Anspruch nehmen will, wird sich intensiv mit den politischen Zielsetzungen, den formalen Anforderungen und der Wirkungslogik seiner Projekte auseinandersetzen müssen. Die Förderexpert:innen von BDO verfügen über umfassende Erfahrung und unterstützen Ihr Unternehmen gerne dabei. Vereinbaren Sie jederzeit ein unverbindliches Erstgespräch über unser Kontaktformular, um mehr über eine mögliche Zusammenarbeit zu erfahren.
FFG: Hohe Nachfrage, aber Budgetengpässe
Mit bewilligten Fördermitteln in Höhe von EUR 1,23 Mrd. und 7.892 Projekten zeichnet die Forschungsförderungsgesellschaft ein stabiles Bild – lt. eigener Aussage erwartet man für die Jahre 2025 und 2026 ebenfalls ein stabiles Budget, da für diesen Zeitraum ein Kürzungsverbot gilt. Dennoch wurde aber 2024 rund ein Viertel der eingereichten Anträge (26%) – mit einem Volumen von EUR 356 Mio. – aus Budgetgründen abgelehnt. Der Löwenanteil der genehmigten Mittel (über 67%) ging an Unternehmen – 40% an Großunternehmen, 27% an KMU und 27% entfielen auf den Wissenschaftssektor (Forschungseinrichtungen und Hochschulen). Die FFG betont den steigenden Wettbewerbsdruck bei der Mittelvergabe und versichert: „Wir werden weiter dafür kämpfen, dass ausreichend Mittel für Innovation zur Verfügung stehen".aws: Rückgänge im Kerngeschäft – Transformation im Fokus
Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bewilligte 2024 insgesamt 9.791 Projekte mit einer kumulierten Finanzierungsleistung von EUR 892,6 Mio. Im Vergleich zu den Vorjahren ergibt sich ein ambivalentes Bild: 2023 schüttete man noch EUR 3,2 Mrd. aus und sprach für knapp 50.000 Projekte Förderzusagen aus.Rückgänge verzeichnete man v.a in klassischen Instrumenten, z.B. sank die Anzahl der Garantien auf 1.386 Anträge (–4% ggü. 2023), die erp-Kreditvergabe fiel sogar um über 50% unter den 10-Jahres-Schnitt. Während das klassische Finanzierungsportfolio 2024 unterdurchschnittlich performte, wurden strategische Investitionsprogramme im Green und DeepTech Bereich weiter skaliert. Im aws Preseed/Seedfinancing–Programm (DeepTech & Innovative Solutions) bekamen 63 Start-ups rund EUR 26,5 Mio., in den Programmen aws Wachstumsinvestition Green Frontrunner und TWIN Transition profitierten 32 Unternehmen von über EUR 79 Mio. an Zuschüssen. Damit verschiebt sich das Profil der aws zunehmend zur selektiven Fördergeberin für Transformationsprojekte. Wesentliche Themen für das Jahr 2025 sind künstliche Intelligenz, Quantenforschung, Mikroelektronik, Digitalisierung sowie Nachhaltigkeit. „Zentral wird dabei die Förderung von jungem, innovativem Unternehmertum sein sowie der Weg in die Selbstständigkeit“, sagt die aws-Geschäftsführung.
KPC: Run auf Umweltförderungen – bevor es zu spät ist?
Die Kommunalkredit Public Consulting förderte mit EUR 2,87 Mrd. Fördervolumen 768.352 Projekte – ein Plus von 69% gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig stieg das durch die Projekte ausgelöste Investitionsvolumen auf über EUR 9,1 Mrd., mit einem berechneten Beschäftigungseffekt von 45.000 Arbeitsplätzen. Die Problematik? Die Rekordantragszahlen der Jahre 2023/24 führten allerdings teilweise zum vorzeitigen Budgetauslauf bei diversen Programmen. Für 2025 wird mit einer Reduktion bei den Förderungsbudgets gerechnet, was nicht nur zu einem Rückstau, sondern auch zu potenziellen Planungslücken bei klimarelevanten Maßnahmen führen könnte.Jahresvergleich 2023 vs. 2024
Förderstelle | 2023 | 2024 | Veränderung absolut | Veränderung relativ |
FFG | EUR 1,8 Mrd. | EUR 1,23 Mrd. | - EUR 0,57 Mrd. | -32% |
aws | EUR 3,2 Mrd. | EUR 0,89 Mrd. | - EUR 2,32 Mrd. | - 72% |
KPC | EUR 1,7 Mrd. | EUR 2,87 Mrd. | + EUR 1,17 Mrd. | + 69% |
Gesamt | EUR 6,7 Mrd. | EUR 4,99 Mrd. | - EUR 1,71 Mrd. | - 25% |
In Summe lässt sich vermuten, dass in Zukunft die Steuerungsfunktion der Förderpolitik zunehmend in den Vordergrund rückt und die öffentliche Förderpolitik von Priorisierung bzw. stärker fokussierter Mittelvergabe geprägt sein wird. Ob das System seine bisherige Breitenwirkung behält oder sich schrittweise zu einem Instrument selektiver Innovations- und Transformationssteuerung entwickelt, bleibt offen. Klar ist: Die nächsten Jahre werden nicht durch Ausweitung, sondern durch Veränderung geprägt sein.
Vor diesem Hintergrund wird die Qualität von Förderanträgen immer entscheidender. Wer künftig öffentliche Mittel in Anspruch nehmen will, wird sich intensiv mit den politischen Zielsetzungen, den formalen Anforderungen und der Wirkungslogik seiner Projekte auseinandersetzen müssen. Die Förderexpert:innen von BDO verfügen über umfassende Erfahrung und unterstützen Ihr Unternehmen gerne dabei. Vereinbaren Sie jederzeit ein unverbindliches Erstgespräch über unser Kontaktformular, um mehr über eine mögliche Zusammenarbeit zu erfahren.