Business Booster: Das sind die Top 7 Förderungen für Ihren Unternehmenserfolg

Egal, ob Sie ein Start-up mit einem ambitioniertem Tech-Projekt, ein Spin-off aus der Wissenschaft oder KMU mit eigener F&E-Abteilung sind: Wer Innovation betreibt, steht oft vor der gleichen Frage. Nämlich: Wie finanzieren wir den nächsten großen Wurf? Die Antwort darauf beinhaltet selten „Eigenmittel“ und beginnt häufig mit einem Blick auf die komplexen, aber chancenreichen Förderlandschaften. Wir haben für Sie 7 Programme zusammengetragen, die Ihren Innovationsgeist mit dem nötigen Kapital verbinden.
 

1. FFG-Basisprogramm und Frontrunner. Die Allrounder der Forschungsförderung.

Das FFG-Basisprogramm ist der F&E-Förderklassiker – flexibel sowie themen- und technologieoffen. Ob verwertbare Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen: Unternehmen jeder Größe können ihre Vorhaben einreichen und bis zu 70% der Kosten in einem Mix aus Zuschuss und Darlehen fördern lassen. Wer besonders visionär denkt, sollte einen Blick auf den Frontrunner werfen – das High-Risk-High-Gain-Segment des Basisprogramms für Projekte mit disruptivem Potenzial in den beiden Schienen 1) „Green Frontrunner“-Projekte (gehen auf die Herausforderungen des Umwelt- und Klimaschutzes ein) sowie 2) „Transformative Frontrunner“-Projekte (sollen einen substanziellen Beitrag zur digitalen und nachhaltigen Transformation der Wirtschaft leisten). Hier entfällt der Darlehensanteil und es wird rein durch einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von bis zu maximal 45% der anerkennbaren Projektkosten gefördert
 

2. Die Forschungsprämie: steuerliche Entlastung für F&E 

Forschung steuerlich geltend machen? Die Forschungsprämie macht’s möglich. Unternehmen können sich 14% ihrer F&E-Ausgaben direkt als Gutschrift vom Finanzamt zurückholen. Ohne langen Förderantrag, ohne thematische Einschränkung – aber mit der Challenge, in nur 3.000 Zeichen eine aussagekräftige, präzise Darstellung der Forschungsprojekte bzw. -schwerpunkte zu liefern. Besonders interessant: Die Prämie kann z.B. auch mit dem Basisprogramm kombiniert werden. Ein echter Hidden Champion.
 

3. aws Preseed & Seedfinancing: Wenn die Idee noch in den Kinderschuhen steckt

Diese Programme der Austria Wirtschaftsservice (aws) zielen darauf ab, impcatorientierte Vorhaben in der Frühphase (Vorgründungs- und Gründungsphase) zu unterstützen. Preseed richtet sich an Gründer:innen in spe mit innovativen, skalierbaren Ideen mit hohem gesellschaftlichen Mehrwert in allen Branchen und bietet bis zu EUR 100.000. Wer einen Schritt weiter ist – also nach der Gründung -, kann mit Seedfinancing bis zu EUR 400.000 abholen. Voraussetzung hierbei ist ein Proof of Concept, der bis zur Marktreife und für erste Schritte zur Marktüberleitung (weiter-)entwickelt wird. Beide Programme kombinieren Förderung mit strategischem Coaching.
 

4. Horizon Europe: die EU als Finanzier

Das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der EU – Horizon Europe – ist mit rund EUR 95 Mrd. bis 2027 das weltweit größte seiner Art. Komplex, international und wettbewerbsintensiv – dennoch bietet es eine einmalige Gelegenheit für forschungsstarke Unternehmen und Konsortien. Von Einzelprojekten über transnationale Kooperationen bis hin zu Markteintrittsförderung: Wer europäisch denkt, findet hier womöglich einen passenden Call und ganz sicher sehr hohe Förderquoten sowie -summen. Der EIC Pathfinder (TRL 1-4) für Frühphasen-Forschung und technologische Durchbrüche mit hohem Risiko fördert 100% der förderfähigen Kosten mit bis zu EUR 3 Mio. (ABER: Konsortien müssen jeweils aus mindestens 3 unabhängigen Einrichtungen aus mindestens 3 verschiedenen EU-Mitgliedstaaten oder assoziierten Ländern bestehen). Der EIC Accelerator (TRL 5-9), in dem auch Einzelanträge möglich sind, fördert die Kommerzialisierung und Skalierung von innovativen Produkten oder Dienstleistungen mit disruptivem Potenzial mit bis zu 70% und max. EUR 2,5 Mio. 
 

5. IPCEI: Wenn Industriepolitik zur Innovation wird

Important Projects of Common European Interest“ (kurz IPCEI) – ein strategisch bedeutendes Programm, das große, industriepolitisch relevante Vorhaben mit hohem Innovationsgrad unterstützt. Derzeit gibt es den vorgeschlagenen Fokus namens „Circular Advanced Materials“, um bahnbrechende Projekte in den Bereichen Materialinnovation, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft umzusetzen und damit die strategische Resilienz und Innovationskraft der europäischen Wirtschaft zu stärken. Mit dem neuen Fokus auf „Circular Advanced Materials“ (CAM) stehen bedeutende Regeländerungen bevor, die den Zugang zu den IPCEI-Fördermitteln erleichtern und insbesondere KMU neue Chancen eröffnen. Österreichs Teilnahme an diesem strategischen EU-Instrument hat bereits klare Konturen angenommen. Auch auf europäischer Ebene wurde der Fahrplan für die kommenden Jahre festgelegt. Lesen Sie mehr dazu hier
 

6. COMET: Die Champions League der kooperativen Forschung

Das Programm COMET (Competence Centers for Excellent Technologies) hat sich als Flaggschiff der österreichischen Forschungsförderung etabliert. Es unterstützt langfristige, strategisch orientierte Kooperationen zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen sowie Unternehmen und bildet eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und industrieller Anwendung. Das COMET-Programm richtet sich daher an exzellente Forschungsinitiativen, die wegweisende Projekte auf internationalem Niveau umsetzen. Wer das Potenzial hat, Wissenschaft und Wirtschaft miteinander zu verknüpfen und aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft mitzuwirken, sollte diese Chance unbedingt nutzen – für Österreich, für die Forschung und allem voran für eine lebenswerte Zukunft. Mit 1.4.2025 ist der Startschuss für die neue Ausschreibung der COMET-Zentren gefallen.
 

7. Der EU Innovation Fund: Klimaschutz mit Kapital

Dekarbonisierung, CO2-Abscheidung, grüne Transformation: Der EU Innovation Fund fördert große Technologieprojekte, die Treibhausgase reduzieren. Mithilfe der Finanzierung aus dem EU-Emissionshandel unterstützt er sowohl große Demonstrationsprojekte als auch kleinere Innovationen mit Pilotcharakter. Die Auswahl ist kompetitiv, das Volumen groß: Für das Jahr 2025 liegen die Deadlines für 2 Calls und eine Auktion mit EUR 3,4 Mrd. bereits in der Vergangenheit – mit einer neuen Ausschreibungsrunde ist Ende des Jahres zu rechnen.  



Forschung und Entwicklung sind kein Selbstzweck, sondern der Motor für Fortschritt, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit. Weil das auch politische Entscheidungsträger:innen so sehen, gibt es großes (Förder-)Potenzial, das es auch abzurufen gilt. Wie Sie hierbei am besten und effizientesten vorgehen, wissen die Förderexpert:innen von BDO.  Fragen Sie nach bei Eva Martischnig.